Nitrat im Grundwasser – Warum ist es ein so großes Problem?

Uns stinkt esOhne Nitrat, eine Stickstoff-Verbindung, können Pflanzen also auch Getreide, Kartoffeln usw. nicht wachsen. Gülle, ein Gemisch aus Kot und Urin von Kühen, Schweinen usw. enthält viel Nitrat, ist also ein guter Dünger! Wo soll da ein Problem sein?

Viele Landwirte meinen immer noch: „Viel hilft viel!“ und sparen nicht mit Gülle. Die Pflanzen können aber nur eine bestimmte Menge Nitrat auf-nehmen, der Rest wird vom Regen ausgewaschen und ins Grundwasser gespült, in ein Netz von Was-seradern, das sich seit zigtausend Jahren mehrere Meter unter der Erdoberfläche befindet. Na und?

Leider sind die meisten Menschen auf das Grund-wasser als Trinkwasserquelle angewiesen.Na und?

Nitrat ist selbst nicht giftig, wird aber in unserem Magen in einen Stoff umgewandelt, der Krebs ver-ursachen kann.

Und warum filtert man den Übeltäter nicht aus dem Grundwasser heraus?

Hier ist der Knackpunkt! Alle „Familienmitglieder“ des Nitrats lösen sich in Wasser auf und können deshalb nicht in eine feste Form umgewandelt und herausgefiltert werden wie z. B. Schwefel in den Ab-gasen von Kohlekraftwerken, der durch Zugabe von Kalk in harmlosen und brauchbaren Gips verwan-delt wird. Die einzige Möglichkeit wäre eine Anlage ähnlich der, mit der die reichen Ölscheichs Meer-wasser entsalzen. Dann aber würde der Wasser-preis für uns unbezahlbar.

Durch das Gülleproblem wird der Nitratgehalt im Grundwasser immer höher, so dass es heute schon schwer ist, Grundwasser (normalerweise rein und trinkbar) zu finden, das nicht belastet ist. Eine deut-liche Warnung ist der vor kurzem durch Gülle ver-schmutzte Trinkwasserbrunnen bei Bad Müns-tereifel.

Müssen wir nicht diesen unermesslichen Schatz, sauberes Trinkwasser, unseren Nachkommen vererben?

 

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