Rund 70 Interessierte folgten der Einladung zur Vogelstimmen-Exkursion im Aulbachtal

Es waren rund 70 Teilnehmer_innen, die am Donnerstag, 1. Mai 2014 an unserer Vogelstimmen-Exkursion mit MdEP Sven Giegold und MdB Oliver Krischer teilnahmen. Dabei wurde die Sachlage zum Weiterbau der Autobahn A1 erörtert. Im anschließendem Rundgang durch das Aulbachtal wurde ersichtlich, welcher Naturraum durch das Verkehrsprojekt gefährdet ist.

Ein Zeichen gegen Rassismus setzen

Bananen essen als Zeichen gegen den Rassismus

Zu Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sprach unsere Fraktionsvorsitzende Maria Sigel-Wings:

Der Ortsverband von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Blankenheim begrüßt sie herzlich zur Vogelstimmen-Exkursion mit MdB Oliver Krischer & MdEP Sven Giegold. Als Veranstalter dieser Begehung wollen wir mit Ihnen zusammen ein Zeichen setzen gegen diese gigantische Fehlplanung des sogenannten Weiterbaus der A1, einer Autobahn, die wir bisher nicht gebraucht haben, aber nach Aussagen aller anderen Parteien, so dringend für unsere Region brauchen. Und dies in einer Zeit schrumpfender Bevölkerungszahlen, in der der Individual- und Berufsverkehr zwangsläufig abnehmen wird. – Aber was zunehmen wird, das ist der Güterverkehr.

Kleine Stärkung während der Vogelstimmen-ExkursionUnsere Region wird missbraucht, um die Unfähigkeit sowie die Feigheit zu kaschieren, sich um ein neues Güterverkehrskonzept zu kümmern, das nicht auf den Schultern des Steuerzahlers lastet. Wir leben in einer verkehrten Welt. Statt mehr Güter auf die Schiene zu bringen und damit die Straße zu entlasten, baut die Bahn zunehmend Schienen ab und macht ihr Geschäft mit dem Transport des Güterverkehrs auf der Straße. Die Deutsche Bahn, ein Unternehmen, das mit Steuergeldern gestützt wird, nimmt ungeniert an der Beförderung des Verkehrskollaps teil.

Aber kommen wir zurück zu dem, was uns hier ganz konkret betrifft. Warum wehren wir Grüne uns schon seit mehr als zwanzig Jahren in engem Schulterschluss mit der Bürgerinitiative gegen den Weiterbau der A1 und den Naturschutzverbänden gegen dieses irrwitzige Vorhaben, das alle anderen Parteien, von den Politikern hier vor Ort bis zu den Spitzen in Berlin als den Hauptgewinn für unsere Region feiern und herbeiwünschen?

Die Antwort ist einfach:

Wir haben eine ganze Menge zu verlieren und nichts zu gewinnen.
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  • Wir verlieren ein wunderschönes Fleckchen Erde, eines der letzten zusammenhängenden Waldgebiete, das es in Deutschland gibt.
  • Wir verlieren damit ein Rückzugsgebiet für Mensch, Tier und Pflanze, das seinesgleichen sucht.
  • Wir verlieren die Gewissheit, dass unser Quellwasser in dieser Qualität erhalten bleibt.
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Und was bekommen wir dafür?
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  • Umweltzerstörung von gigantischem Ausmaß.
  • Lärm und Abgase – Tag und Nacht
  • Stau im Berufsverkehr nicht erst am Bliesheimer Kreuz sondern schon in Euskirchen
  • Enorme Erhöhung des CO2 Ausstoßes und damit eine steigende Verantwortung für den stetig fortschreitenden Klimawandel.
  • Klimawandel durch die Umwälzung unserer Landschaft: Denn da wo Höhen waren, werden Tiefen sein und umgekehrt.
  • Erhöhung der Kriminalität vor Ort: Denn es ist erwiesen: In Autobahnnähe erhöht sich die Kriminalität.
  • Ein weiteres Milliardengrab: 1994 sprach man von 750 Millionen DM für dieses Teilstück.
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Wir können heute von einer Milliarde Euro sprechen. Stellen Sie sich einmal vor, was wir mit diesem Geld für unsere Region alles getan werden könnte.

  • Wir könnten z. Bsp. die Ortschaften entlang der B51 durch Lärmschutzmaßnahmen entlasten.
  • Wir könnten unsere maroden Straßen sanieren, die mittlerweile eine Gefahr darstellen, weil man in den Schlaglöchern stecken bleibt.
  • Wir könnten schnelles Internet mit Geschwindigkeiten von 50.000 kBit/s für jeden Haushalt.
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Was ist los mit den politischen Parteien und deren Politikern, die uns etwas anderes weismachen wollen?

Denn sie wissen nicht, was sie tun? Das können wir nicht annehmen. Unser verstorbener Freund und Mitstreiter Dankwart Hallauer hat vor zwanzig Jahren dieses Fazit gezogen:

Diese Politiker lügen uns die Hucke voll.

Er hat den Nagel auf den Kopf getroffen.

Stellen Sie sich hier eine ca. 50 Meter hohe und fast einen Kilometer lange Talbrücke vor.

In diesem Bereich des Aulbachtals wäre im Falle eines Weiterbaus der A1 auf der jetzt geplanten Trasse eine rund 50 Meter hohe und fast 1 km lange Talbrücke zu sehen

Aber wir lassen uns nicht entmutigen, diesen fremd gesteuerten Wahnsinn zu verhindern. Diese Autobahn braucht hier niemand. Diese Autobahn macht hier alles kaputt. Das in Salamitaktik gebildete Teilstück Blankenheim-Lommersdorf ist der galoppierende Wahnsinn, aber wissentlich genutzt, um die Umweltauflagen auszublenden, die den Streckenabschnitt betreffen, auf dem wir gerade stehen.

Die offizielle Sprachregelung: Eigene Verkehsbedeutung!! Blankenheim-Lommersdorf – eigenen Verkehrsbedeutung – das müssen wir nicht kommentieren. Diese Planung dieser Autobahn verstößt gegen europäisches Recht. Denn sie läuft mitten durch ein FFH Gebiet, ein Vogel und Pflanzenschutzgebiet, das von europäischem Recht geschützt wird.

Wir versichern Ihnen, wir werden alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen angefangen von der gerichtlichen Klage BRD weit und wenn es sein muss, vor dem europäischen. Gerichtshof. Eine heute selbstverständliche Umweltverträglichkeitsprüfung hat es auf Grund der Jahrzehnte alten Linienbestimmung nie gegeben. Der Planungsraum birgt Probleme, die nie gelöst werden können.

Wir fordern einen Neustart der Planung von den heute bestehenden Fixpunkten, damit endlich belastbare Grundlagen für die Trassenführung vorliegen.

Deshalb stehen wir heute hier und freuen uns über die prominente Unterstützung aus den Reihen der GRÜNEN Spitzenpolitiker:

Sven Giegold (Europaabgeordneter) & Oliver Krischer, (Bundestagsabgeordneter). Sie werden uns ihre Sicht der Dinge in einem schönen Spaziergang näher bringen.

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