Autobahn A1? – So nicht!

Der Neubau der A1, geplant durch eines der drei letzten zusammenhängenden Waldgebiete in Deutschland, bedeutet für die Eifel eine massive Bedrohung und steht in keinem Verhältnis zu ihrem Nutzen. Die A61 ist seit langem die eigentliche Verlängerung der A1 und gewährleistet einen zuverlässigen Transitverkehr von Nord nach Süd und umgekehrt.

Autobahn A1 - Quer durch die NaturlandschaftFür die Gemeinde Blankenheim wäre die Feststellung des zur Diskussion stehenden „Teilstücks“ von Blankenheim nach Lommersdorf eine Katastrophe. Es zerstört unsere natürlichen Ressourcen und Lebensgrundlagen. Es wird wissentlich in Kauf genommen, dass in Grundwasserneubildung und Quellbäche eingegriffen wird.

Und wenn wir dann noch die genannten Prognosen und klaren Aussagen der Planer hinsichtlich der zusätzlichen Verkehrsbelastung hinzuziehen, dass nämlich die B51 weiterhin ihre Funktion behält und hier nur mit einer minimalen Entlastung zu rechnen ist, das Ahrtal im Verkehr ersticken wird und Lommersdorf zu einer Verkehrsinsel degradiert wird, dann müssen wir – wenn wir Willens sind – unseren Verstand einsetzen und dieses irrwitzige Teilstück ohne jede verkehrliche Bedeutung ablehnen. Man hat 2004, nach einem misslungenen Planfeststellungsverfahren, ganz bewusst das Teilstück Blankenheim bis Adenau in zwei Teile geteilt, um das Verfahren in Salamitaktik zu Ende zu bringen.

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Die Grünen hatten und haben eine eindeutige Position zu diesem überflüssigen Vorhaben
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Wir lehnen den Neubau der A1 ab, weil er sowohl in ökologischer als auch in ökonomischer Hinsicht ein nicht zu verantwortender Wahnsinn ist. Wir wehren uns dagegen, zu Erfüllungsgehilfen von Tiefbau- und Logistikkonzernen zu werden. Wir unterstützen den Widerstand gegen den Weiterbau der A1 zwischen Tondorf und Daun, weil dieses Projekt sowohl wirtschaftlich als auch umweltpolitisch eine gigantische Fehlplanung ist. Die Kosten dieses 38 km langen Teilstücks werden immens sein.

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Was bekommen wir dafür?
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Durch den Weiterbau der A1 werden die Verkehrsprobleme in unserer Region nicht gelöst werden. Im Gegenteil, durch den Zuwachs des Güterverkehrs wird sich der Verkehr vervielfachen. Die angekündigten Entlastungen für die Ortschaften werden nicht in dem Maße eintreten, wie sie versprochen wurden. Nach der Fertigstellung der Autobahn wird für Ortsumgehungen kein Geld da sein.

Die Ansiedlung von Betrieben – und damit langfristig mehr Arbeitsplätze – wird sich nicht ergeben. Die Beispiele in Weilerswist, KalI und Blankenheim sowie die langfristigen Erkenntnisse der Moselautobahn A48 belegen dies.

Die heiß ersehnte Zunahme des Tourismus wird ausbleiben. Naturnahe Erholung, wie sie die Eifel jetzt noch bietet, wird es mit der Autobahn nicht mehr geben.

Was uns bleiben wird, ist eine Transitstrecke für den Güterfernverkehr, die uns Tag und Nacht mit Lärm und Abgasen versorgen wird. Die Überlastung der A61 zwingt die Politiker zu einer Lösung. Anstatt jedoch sinnvolle Maßnahmen zur Reduzierung des Lkw-Verkehrs einzuleiten (Stichwort: Güter auf die Schiene), wird der einfachste Weg gewählt: eine parallele Autobahn zur Entlastung. Wer in der Nähe der A61 wohnt, weiß was uns hier nach Fertigstellung der A1 erwartet.

In einer Zeit der fortschreitenden massiven Klimaveränderungen, nicht zuletzt durch die stetige Betonierung unserer Landschaft und durch den Straßenverkehr hervorgerufen, dürfen wir uns Glücksspiele mit derart ungewissem Ausgang zukünftig nicht mehr leisten.

Der eindringliche Appell des Weltklimarates, die CO2-Produktion schneller und drastischer zu redu-zieren, wird nur halbherzig zur Kenntnis genommen.

Aber mit welchen Konsequenzen? – Neu- & Weiterbau von Autobahnen?
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Wir treten dafür ein…
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  • das Schienennetz bedarfsgerecht auszubauen
  • den Güterverkehr bei gleichzeitiger Reduktion der Lärmbelästigung auf die Schiene zu verlagern
  • den Ausbau des Personennahverkehrs voranzutreiben
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Dies alles nimmt uns jedoch nicht aus der Pflicht, an der Vermeidung von Verkehr aktiv mitzuwirken, soweit es geht.

 

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